Forensische Psychiatrie

Forensische Psychiatrie

Die Unterbringung gemäß § 63 StGB

Forensische Psychiatrie

Die Unterbringung gemäß § 63 StGB

Grundannahmen der Forensischen Psychiatrie, Definitionen psychischer Erkrankungen und deren Einfluss auf Straftaten werden in diesem Seminar kritisch hinterfragt. Sie lernen die Praxis der psychiatrischen Diagnostik für häufige Störungsbilder und Ansätze zur Rückfallprophylaxe kennen.

Dieses Seminar vermittelt einen Überblick zu Fragen der Begutachtung und Behandlung von psychisch kranken StraftäterInnen, die gem. § 63 StGB untergebracht sind. Es werden häufig in der Forensischen Psychiatrie anzutreffende psychische Erkrankungen/Störungen vorgestellt und deren mögliche Konsequenzen (Stigmatisierung, Verfolgung) erläutert. Zudem erfolgt eine Einführung in die gängige Praxis der Erhebung des sog. psychopathologischen Befundes. Schwerpunkte sind die Generierung von individuellen Delikthypothesen bzw. einer rechtspsychologisch fundierten Diagnostik/ Fallkonzeptualisierung und eines zielgerichteten Rückfallmanagements.

Wesentliche Inhalte:

  • Was bedeutet es, Patientin oder Patient in einer "Maßregel der Besserung und Sicherung" zu werden/ sein bzw. aus einer solchen entlassen zu werden?

  • Was sind potentielle Fehlerquellen bei verschiedenen Begutachtungsfragen und der Therapie forensisch untergebrachter Straftäterinnen und Straftäter?

  • Wie können Psychiaterinnen/Psychiater und Rechtspsychologinnen/Rechtspsychologen konstruktiv zusammenarbeiten?

Nutzen und Mehrwert:

Sie lernen häufig im Zusammenhang mit Straftaten stehende psychische Erkrankungen/ Störungen sowie Möglichkeiten der Generierung von individuellen Delikthypothesen kennen. In den Mindestanforderungen an Gutachten u.a. zur Frage der Schuldfähigkeit wird von Ihnen erwartet, dass Sie die Denkmodelle, die Ihren Ergebnissen zugrunde liegen, darlegen können. In diesem Seminar setzen Sie sich aktiv mit dieser Aufgabe auseinander, lernen verschiedene Möglichkeiten kennen bzw. wie Sie sicher und verständlich Ihre Denkmodelle darlegen und auch auf kritische Nachfragen adäquat reagieren könn(t)en.

Wissenswertes:

Vor dem Seminar sollten die Teilnehmenden die gesetzliche Grundlage zum Umgang mit psychisch kranken StraftäterInnen des Landes, in welchem sie leben, gelesen haben. Ein Ausdruck sollte bitte mitgebracht werden (entweder Maßregelvollzugsgesetz/ MRVG oder Psych-KG).

Literaturempfehlungen:

Dahle, K.-P. (2010). Die Begutachtung der Gefährlichkeits- und Kriminalprognose des Rechtsbrechers. In: Volbert, R. & Dahle, K.-P. (Hrsg.). Forensisch-psychologische Diagnostik im Strafverfahren. Kompendien Psychologische Diagnostik, Bd. 12, S. 67-114. Göttingen: Hogrefe.

Müller-Isberner, R. & Eucker, S. (2017) (Hrsg.). Praxishandbuch Maßregelvollzug. Grundlagen, Konzepte und Praxis der Kriminaltherapie. Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.

Standards für die Behandlung im Maßregelvollzug nach §§ 63 und 64 StGB. Interdisziplinäre Task-Force der DGPPN. Nervenarzt, online publiziert 03.08.17.

Ross, T., Hintersdorf, M., Hufnagel, S., Konheisner, S., Schellbach-Matthies, R., & Pfäfflin, F. (2005). COMSKILLS- Ein Forschungsprogramm zur Erfassung lebenspraktischer Fertigkeiten psychisch kranker Straftäter. Psychiatrische Praxis. 32 1-6.

Kröber, H.-L. & et al. (Hrsg.) (2006). Handbuch der Forensischen Psychiatrie. Steinkopff: Darmstadt.

Maß, R. (2010). Diagnostik der Schizophrenie. Kompendien Psychologische Diagnostik, Bd. 11. Hogrefe: Göttingen.

Völlm, B. A., Clarke, M., Herrando, V. T., Seppänen, A. O., Gosek, P., Heitzman, J. & Bulten, E. (2018). European Psychiatric Association (EPA) guidance on forensic psychiatry: Evidence based assessment and treatment of mentally disordered offenders. European Psychiatry, 51, 58-73.

Eignung:

PsychologInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; ÄrztInnen (Rechtsmedizin); Weitere (Psychiatrie + Psychotherapie); Studierende (Studierende Master, Master kurz vor dem Abschluss)

Seminarzeiten:

Fr.03.11.202311:00 - 18:30
Sa.04.11.202310:00 - 17:15

Veranstaltungsort:

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Christiane Jähnig

Ihre Ansprechpartnerin

Christiane Jähnig (030) 209 166 313 c.jaehnig@psychologenakademie.de
Das Seminar ist für Schwerpunkt A3 der Weiterbildung zum/zur Fachpsychologen/ Fachpsychologin für Rechtspsychologie BDP/ DGPs anerkannt. Weiterführende Informationen finden Sie hier.

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