Wie will ich sterben?

BDP entwickelt psychologisch fundierte Thesen

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat auf seiner Delegiertenkonferenz in Hamm am 9. und 10. Mai die steigende Bedeutung des Themas „würdevolles Sterben“ betont.

Bei der Entscheidung zum Einsatz lebensverlängernder Maßnahmen sind viele Fragen und Themen im Kern psychologischer Natur. „Als Psychologen sind wir Experten für menschliches Erleben und Verhalten. In extremen Situationen und Konstellationen ist diese Unterstützung besonders wichtig“, erklärt Prof. Dr. Michael Krämer den Ansatz des Berufsverbandes in der öffentlich z.T. sehr emotionalisiert geführten Debatte um die Sterbehilfe. „Mit fundierten Vorgehensweisen in Beratung und Supervision wollen wir Hilfestellung für die individuelle Entscheidung des Einzelnen leisten und Angehörige sowie Helfer in den unterschiedlichen Konstellationen unterstützen.“

Schließlich weisen Forschungsergebnisse darauf hin, dass ein geäußerter Wunsch nach Sterbehilfe auch als Zeichen des Vertrauens und gegebenenfalls als Hilferuf verstanden werden kann. Ängste, Verzweiflung und Resignation gehen häufig damit einher, für deren Ansprache es adäquater Rahmenbedingungen sowie eines kompetenten Gesprächspartners bedarf.

Auf der Delegiertenkonferenz wurde die Weiterentwicklung eines Positionspapiers zu ethischen Fragen bei Sterbeprozessen vom Januar dieses Jahres in ein Grundsatzpapier mit weiteren fachlichen Hinweisen und empirisch gestützten Vorschlägen für Hospize und die palliativpsychologische Versorgung beschlossen.