Sucht und Delinquenz in der forensischen Begutachtung

Sucht und Delinquenz in der forensischen Begutachtung

Herausforderungen im Kontext von Therapieunterbringung, Haft und Resozialisierung

Sucht und Delinquenz in der forensischen Begutachtung

Herausforderungen im Kontext von Therapieunterbringung, Haft und Resozialisierung

Dieses Seminar bietet eine praxisnahe Auseinandersetzung mit der heterogenen Gruppe suchtmittelkonsumierender Straftäter und beleuchtet zugleich aktuelle rechtliche Entwicklungen. Neben kompakten Fachimpulsen erwarten Sie lebendige Fallbeispiele, kollegialer Erfahrungsaustausch und interaktive Diskussionen.

Die Schnittstelle von Betäubungsmittelkonsum und Delinquenz stellt ein komplexes Beurteilungsfeld dar. Sie umfasst nicht nur Abhängigkeitsdiagnostik und Behandlungsmöglichkeiten, sondern auch Deliktart, Persönlichkeitsstruktur, Lebensstil und soziale Verankerung der Probanden. Anhand konkreter Fälle werden Sie Fragen wie Behandlungsfortschritte und -hindernisse, Lockerungsszenarien oder die Rückfallrisikobewertung gemeinsam diskutieren. Der kollegiale Austausch eigener Praxiserfahrungen ist ausdrücklich erwünscht.

Wesentliche Inhalte:

  • Umgang mit komorbiden Störungen und Behandlungshindernissen

  • Welche Veränderungen bringt die Novellierung des § 64 StGB?

  • Prognostische Einordnung von Abstinenz und Rückfall unter Haft und Unterbringungsbedingungen

  • Fallanalyse und Diskussion zu Unterbringungsvoraussetzungen und Prognoseentscheidungen

  • Einschätzung und Gestaltung von Lockerungsszenarien bei suchtmittelabhängigen Straftätern

Nutzen und Mehrwert:

Das Seminar bietet praxisnahe Impulse für rechtspsychologische Gutachten bei BTM­-Konsumenten. Es verbindet aktuelle rechtliche Entwicklungen mit forensisch-psychologischer Praxis. Sie vertiefen ihr Wissen über Prognosekriterien, Rückfallbewertung und gesetzliche Neuerungen - direkt anwendbar in der forensischen Praxis, z. B. bei Gutachten und Stellungnahmen zu§§ 57, 64, 67e StGB oder bei Lockerungsentscheidungen.

Wissenswertes:

Die Referentin bringt langjährige Erfahrung in der Erstellung forensischer Gutachten sowie in der Begutachtung suchtkranker Straftäter in unterschiedlichen Settings mit – von der Haft über den Maßregelvollzug bis hin zur ambulanten Nachsorge. Eigene Fallbeispiele sind ausdrücklich willkommen und bereichern die gemeinsame Arbeit.

Das Seminar richtet sich an Teilnehmer mit diagnostischem und kriminalprognostischem Grundlagenwissen.

Abschluss und Zertifizierung:

Dieses Seminar ist mit 8 Unterrichtseinheiten für den Nachweis der kontinuierlichen Fortbildung als Fachpsychologe/in für Rechtspsychologie BDP/DGPs gemäß der Ordnung für Weiterbildung der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen beantragt.

Literaturempfehlungen:

Neumann, M., Wittland, 1. & Schmitz, S.L. Ein Überblick über ausgewählte standardisierte Instrumente zur Erfassung des Risikos von Entweichungen im Kontext von Lockerungsprognosen in forensisch­ psychiatrischen Einrichtungen. Forens Psychiatr Psychol Kriminol 17, 239-250 (2023).

Treuthardt, D., Kröger, M. Veränderungsmessung und Rückfälligkeit im Risikoorientierten Sanktionenvollzug. Forens Psychiatr Psychol Kriminol 15, 304-318 (2021).

Soyka M. Psychiatrische Begutachtung von Rechtsbrechern mit Substanzkonsumstörung auf Grundlage der Neufassung des § 64 StGB. SUCHT 2024 70:4, 243-248

Eignung:

PsychologInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; ÄrztInnen (Neurologie und Psychiatrie); Weitere (Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie)

Seminarzeiten:

Do.07.05.202609:45 - 17:45

Veranstaltungsort:

Grünberger Str. 54 | 10245 Berlin
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Christiane Jähnig

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Christiane Jähnig (030) 209 166 313 c.jaehnig@psychologenakademie.de
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