Sie werden in die die schematherapeutische Konzeptualisierung der Verhaltenssucht im Modusmodell eingeführt. Imagination und Stühledialog, ergänzende Tools der 3. Welle der Verhaltenstherapie, das Handling schwieriger Therapiesituationen und Aspekte der therapeutischen Beziehung stehen im Mittelpunkt des Seminars.
Mit Suchtcharakter betriebenes Spielen oder Wetten, Surfen im Internet, Shopping, Sex haben, Arbeiten oder Sport treiben betrifft viele PatientInnen und bekommt auch durch Neuerungen in den internationalen Klassifikationssystemen wachsende Relevanz. Wie für manch andere herausfordernde Problematik bietet auch bei den Verhaltenssüchten die Schematherapie einen Ansatz für nachhaltige Veränderungen. Der Workshop vermittelt den neuen schematherapeutischen Ansatz für Verhaltenssüchte und gibt Ihnen Gelegenheit zur aktiven Einübung der Methoden.
Schematherapeutische Konzeptualisierung der Verhaltenssucht a) als Bewältigungsmodus oder b) als Kind-Modus
Die Rolle von emotionalen Grundbedürfnissen
Biologische und lerntheoretische Aspekte von Verhaltenssucht
Emotionsaktivierende Methoden zur Diagnostik, Überschreibung alter Muster, zur empathischen Konfrontation und Veränderung von Bewältigungsmodi und zur Ressourcenaktivierung
Ergänzende Tools (z.B. Akzeptanz / ACT, Achtsamkeit)
Schwierige Therapiesituationen und therapeutische Beziehung
Wie auch bei stoffgebundenen Süchten können in der Verhaltenssucht-Therapie auf beiden Seiten therapiegefährdende Phänomene wie Widerstand, Überdruss oder Resignation auftreten. Die Schematherapie ermöglicht Ihnen die Entwicklung eines neuen Blickwinkels und eines tieferen Mitgefühls für PatientInnen. Die erlebnisaktivierenden Methoden bringen Bewegung und Nachhaltigkeit in die Therapie.
Psychoedukation, Emotionsaktivierung, Nachbeelterung, Unterbrechen des Autopiloten, Bedürfnisorientierung und bewusstes Einbrennen funktionalerer Verhaltensmuster bilden den sehr fokussierten Rahmen der Schematherapie der Verhaltenssucht, die Dr. Julia Arnhold und ihre Co-Autorin Hannah Hoppe 2019 konzeptualisiert haben. Der stetige Rekurs auf emotionale Grundbedürfnisse im Therapieverlauf ermöglicht es, hinter die oft erdrückend erscheinende Symptomatik zu schauen, auf das, worum es eigentlich geht.
Roediger, E. (2018). Was ist Schematherapie? Eine Einführung in Grundlagen, Modell und Anwendung (3. Überarbeitete Auflage). Paderborn: Junfermann Verlag.
Arnhold, J. & Hoppe, H. (2019). Ausstieg aus Verhaltenssüchten. Wie Schematherapie helfen kann. Paderborn: Junfermann Verlag.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; ÄrztInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Klinisches Arbeitsfeld; Psychosoziales Arbeitsfeld