Substanzkonsumstörungen sind häufige komorbide Störungen in der psychotherapeutischen Praxis. Das Seminar vermittelt Informationen zu psychotherapeutischen Behandlungsstrategien ebenso wie Grenzen der Behandlung und Informationen zur Vernetzung und Überweisung in Angebote der Suchthilfe.
Substanzkonsumstörungen gehören neben affektiven und Angsterkrankungen zu den häufigsten psychischen Störungen. Aus historischen Gründen existiert für die Behandlung jedoch ein separates und komplexes Hilfesystem. In der psychotherapeutischen Praxis treten Substanzkonsumstörungen daher eher als komorbide Störung oder Risikofaktor in Erscheinung und es existiert viel Unsicherheit, wie damit umzugehen ist. Auch in den Ausbildungscurricula sind Substanzkonsumstörungen häufig unzureichend abgebildet.
Epidemiologie und Ätiologie von komorbiden Substanzkonsumstörungen
Informationen über das Suchthilfesystem, Möglichkeiten und Grenzen der (ambulanten) psychotherapeutischen Versorgung komorbider Substanzkonsumstörungen
Behandlungsansätze zur kombinierten Psychotherapie
Vermittlung aktueller Leitlinienempfehlungen
Reflexion schwieriger Therapiesituationen
Das Seminar vermittelt Ihnen das notwendige Wissen und die Handlungskompetenz, um Substanzkonsumstörungen in der psychotherapeutischen Praxis zu diagnostizieren, den Schweregrad adäquat einzuschätzen sowie ein integriertes Störungsmodell zu erstellen. Ausgangspunkt bildet hierbei die Arbeitssituation in der niedergelassenen psychotherapeutischen Praxis. Sie können eigene schwierige Therapiesituationen in das Seminar einbringen und reflektieren.
Je nach Störungsbild und Versorgungsbereich leiden bis zu 50% der Betroffenen von Substanzkonsumstörungen unter weiteren psychischen Störungen. Ätiologisch betrachtet sind dabei teilweise die Substanzkonsumstörungen und teilweise die komorbiden psychischen Störungen als primär zu betrachten. Obwohl aktuelle Leitlinien eine kombinierte Behandlung empfehlen, ist für Betroffene der Zugang zu einer adäquaten Behandlung oft nur schwer möglich.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrecnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzten anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie von Ihrem Ansprechpartner bei Ihrer Landesärztekammer.
Buchholz, A. & Röhrig, J. (2024). Psychotherapie bei Substanzabhängigkeit und psychischer Komorbidität. PSYCH up2date 2024; 18: 201–216.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen