Großschadensereignisse und Katastrophen haben immer auch eine psychische Dimension. Das Seminar gibt einen Überblick über Ansätze psychologischen Handelns während und nach solchen Ereignissen, das Zusammenwirken der verschiedenen Akteure und die mögliche Verortung psychologischer Fachkräfte in diesem Gefüge.
Viele Ereignisse der letzten Jahre, vom Ahrtahl-Hochwasser bis zur Ukrainekrise, weisen einen großen Bedarf an psychotraumatologischer Versorgung bei einer teils unüberschaubaren Zahl an Betroffenen auf. Kompetentes Vorgehen im Zeitraum während und direkt nach solchen Ereignissen folgt dabei anderen Prinzipien und Herangehensweisen als dies bspw. im therapeutischen Kontext mit größerem zeitlichem Abstand vom Ereignis der Fall ist. Zusätzlich ist eine Vielzahl an organisatorischen und strukturellen Besonderheiten zu beachten, wenn man sich im Umfeld der „Blaulichtorganisationen“ bewegt.
Psychotraumatologie und Großschadensereignisse: Phasenmodelle und Theorien
Strukturen und Vorgehensweisen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Katastrophenschutz
Das Management einer psychosozialen Großschadenslage
Besonderheiten (notfall-)psychologischer Interventionen
Psychologinnen und Psychologen bei Katastrophen: Möglichkeiten und Grenzen
Fallbeispiele
Das Seminar zeigt auf, wo und auf welche Weise Psychologinnen und Psychologen im Umfeld von Großschadensereignissen und Katastrophen tätig werden können. Es liefert eine Grundlage notfallpsychologischer Kompetenz, damit Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen beruflichen Hintergründen im Akutfall eines Großschadensereignisses sinnvolle Tätigkeitsbereiche identifizieren und Maßnahmen initiieren können.
Der Dozent ist neben seiner Tätigkeit als Psychologie-Dozent an der Universität Eichstätt und Notfallpsychologe auch als Fachlicher Leiter eines Kriseninterventionsteams und als kommunal bestellter „Leiter PSNV“ und „Fachberater PSNV“ im Katastrophenschutz tätig und verfügt über Praxiserfahrung bei der Leitung von Einsätzen im Rahmen von Großschadensereignissen. Er ist Mitglied des Leitungsteams der Fachgruppe Notfallpsychologie im BDP und hat einen Sitz im Zentralstellenrat PSNV des Freistaats Bayern.
Hobfoll, S. E., Watson, P., Bell, C. C., Bryant, R. A., Brymer, M. J., Friedman, M. J., ... & Ursano, R. J. (2007). Five essential elements of immediate and mid–term mass trauma intervention: Empirical evidence. Psychiatry, 70(4), 283-315..
Hausmann, C. (2016). Interventionen der Notfallpsychologie: was man tun kann, wenn das Schlimmste passiert. Facultas Verlag.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; Führungskräfte; Psychosoziales Arbeitsfeld; Studierende (Studierende Master)