Großschadensereignisse und Katastrophen haben immer auch psychische Folgen. Das Seminar bietet Ihnen einen praxisnahen Überblick über psychologische Interventionen während und nach solchen Ereignissen sowie über das Zusammenspiel der Akteure und die Rolle psychologischer Fachkräfte.
Zahlreiche Ereignisse der letzten Jahre – vom Ahrtal-Hochwasser bis zur Ukrainekrise – haben den hohen Bedarf an psychotraumatologischer Versorgung für eine oft kaum überschaubare Zahl von Betroffenen gezeigt. Im Seminar werden die besonderen Prinzipien und Vorgehensweisen vermittelt, die in der akuten Phase während und unmittelbar nach solchen Ereignissen erforderlich sind – und die sich deutlich von jenen unterscheiden, die in einer therapeutischen Arbeit mit größerem zeitlichem Abstand zum Ereignis zum Tragen kommen. Zudem werden die organisatorischen und strukturellen Besonderheiten beleuchtet, die im Umfeld der „Blaulichtorganisationen“ – also Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Katastrophenschutz – zu beachten sind.
Psychotraumatologie und Großschadensereignisse: Phasenmodelle und Theorien
Strukturen und Vorgehensweisen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Katastrophenschutz
Das Management einer psychosozialen Großschadenslage
Besonderheiten (notfall-)psychologischer Interventionen
Psychologinnen und Psychologen bei Katastrophen: Möglichkeiten und Grenzen
Fallbeispiele
In diesem Seminar erfahren Sie, wie und wo Psychologinnen und Psychologen im Umfeld von Großschadensereignissen und Katastrophen wirksam unterstützen können. Sie lernen, sinnvolle Tätigkeitsbereiche zu erkennen, Prioritäten zu setzen und psychologisch fundierte Maßnahmen einzuleiten – auch dann, wenn Sie aus einem anderen beruflichen Umfeld stammen. So gewinnen Sie Klarheit über Ihre Rolle im Krisenfall und stärken Ihre persönliche Handlungssicherheit und Einsatzfähigkeit in außergewöhnlichen Belastungssituationen.
Der Dozent ist promovierter Psychologe, Notfallpsychologe (BDP) und Mitglied im Leitungsteam der Fachgruppe Notfallpsychologie im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP).Seit 2023 leitet er die Landeszentralstelle Psychosoziale Notfallversorgung am Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz. Er koordiniert die Krisenintervention, Notfallseelsorge und Einsatznachsorge in Hessen, entwickelt die PSNV fachlich weiter und berät die Landesregierung im Katastrophenfall als Fachberater PSNV im Krisenstab.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; ÄrztInnen; Führungskräfte; BeraterInnen; Psychosoziales Arbeitsfeld; Andere Berufe mit fachlichem Bezug
