Im ersten Teil des Moduls steht das professionelle Vorgehen bei Suizidalität und bezüglich des Umgangs mit Suizidverdacht und –gefährdung im Mittelpunkt. Der angemessene Umgang mit Kindern und Jugendlichen in Notfallsituationen wird im zweiten Teil des Moduls ausführlich zum Thema gemacht.
Konkrete notfallpsychologische Strategien in suizidalen Krisensituationen und bei erfolgten Suiziden sowie damit verbundene juristische Fragestellungen lernen Sie anhand von Fallbeispielen am ersten Tag des Moduls kennen und entwickeln Ihre Kompetenzen für solche Situationen in Übungen weiter.
In den vergangenen Jahren wurden mehrere Forschungsprojekte zu den besonderen Anforderungen der Psychosozialen Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen durchgeführt, deren Ergebnisse am zweiten Tag des Moduls ausführlich vorgestellt werden. Sie reflektieren die Herausforderungen einer altersspezifisch differenzierten Notfallversorgung und profitieren von den „Lessons learned" aus bisherigen Erfahrungen.
Tag 1: Notfallpsychologisches Vorgehen in suizidalen Krisensituationen und bei erfolgten Suiziden
Abgrenzung und Definition von präsuizidalem Syndrom und Suizidalität
Wie identifiziere ich eine mögliche Suizidgefährdung?
Wie kann ich handeln um Leben zu retten?
Wie ist das notfallpsychologische Vorgehen bei erfolgtem Suizid mit Hinterbliebenen.
Wie gehe ich mit suizidalen Krisen um, die sich aus einem Suizid ergeben?
Juristische Grundlagen zu Zwangseinweisung, Betreuungsrecht, Schweigepflicht, unterlassene Hilfeleistung
Psychohygiene und Selbstschutz für HelferInnen in und nach Notfallsituationen
Tag 2: Notfallpsychologische Interventionen bei Kindern und Jugendlichen
Herausforderungen einer altersspezifisch differenzierten Notfallversorgung
Großschadenslagen mit vielen Kindern und Jugendlichen: Einführung und Beispiele
Kindliches Erleben und Bewältigen derartiger Ereignisse
Besondere Schwierigkeiten und Herausforderungen
Spezielle Aufgaben und Strukturen
„Lessons learned“ aus bisherigen Erfahrungen ((Amoklauf in Winnenden und Wendlingen, Schulbusunfall in Gummersbach, Flugzeugabsturz in Haltern usw.)
Ableitung von Konsequenzen für das eigene Handeln in einer solchen Großschadenslage
Hinweise und Empfehlungen für eine verbesserte Zusammenarbeit aller Beteiligten
In diesem Modul können Sie Ihre Kompetenzen für notfallpsychologische Einsätze in suizidalen Krisensituationen und bei Kinder und Jugendliche in Notfallsituationen erweitern.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
• Karutz H, Juen B, Kratzer D, Warger R (Hg.) (2017) Kinder in Krisen und Katastrophen. Spezielle Aspekte psychosozialer Notfallversorgung. Innsbruck: Studia.
• Karutz H (2010) Notfälle in Schulen. Edewecht: Stumpf & Kossendey
• Blank-Gorki V, Karutz H, Helmerichs J (2017) Evaluation der Psychosozialen Notfallversorgung nach dem Amoklauf in Winnenden/Wendlingen. Abschlussbericht zum Forschungsprojekt des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Eigenverlag: Bonn.
• Karutz H, Lasogga F (2016) Kinder in Notfällen. 2., überarb. Aufl. Edewecht: Stumpf & Kossendey.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Studierende (Studierende Master, Master kurz vor dem Abschluss)