Im Jugend- und jungen Erwachsenenalter tritt gesundheitsriskantes Verhalten gehäuft auf. Die Motivierende Gesprächsführung ist ein Beratungsansatz zur Stärkung intrinsischer Änderungsmotive, wobei das in dem Alter meist ausgeprägte Autonomiebedürfnis besondere Berücksichtigung findet.
Jugendliche und junge Erwachsene mit gesundheitsriskantem Verhalten (z.B. Rauchen, fehlende Therapie-Adhärenz) sind meist nicht ,,unmotiviert“, sondern ambivalent. Zumindest im Ansatz ist gesundheitsriskantes Verhalten oft widersprüchlich zu Werten oder Zukunftsvorstellungen. Das Kernmerkmal von Motivierender Gesprächsführung ist es, Jugendliche anzuleiten, Änderungsgründe selbst zu entdecken. Konflikte sind ein Hinweis, dass die Intervention nicht gepasst hat. Motivierende Gesprächsführung bietet auch in solchen schwierigen Situationen einen Rahmen für konstruktive Gespräche.
Motivationspsychologie; Modelle der Verhaltensänderung
Grundprinzipien Motivierender Gesprächsführung: Partnerschaftlichkeit, Akzeptanz, Anteilnahme, Hervorrufen von intrinsischer Veränderungsmotivation
Besonderheiten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter (typische Herausforderungen und Themen, wahrgenommene Barrieren eines gesundheitsförderlichen Lebensstils)
Erkennen und Verstärken intrinsischer Veränderungsmotivation: Basisinterventionen und Strategien
4 grundlegende Prozesse: Beziehungsaufbau, Zielklärung, Hervorrufen von intrinsischer Motivation, Veränderungsplanung
Förderung von Change Talk und Confidence Talk
Strategien im Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen
Die Kombination aus humanistischem Menschenbild und gut erlernbaren Methoden zur Förderung intrinsischer Änderungsmotive passen zur wachsenden (Selbst-)Verantwortung junger Menschen. Die im interaktiven Workshop praktisch erprobten Gesprächskompetenzen können Sie direkt in Ihrem beruflichen Anwendungsfeld einsetzen.
Das Seminar richtet sich an Fachkräfte, die Jugendliche und junge Erwachsene in einer Lebensphase voller Herausforderungen autonomiewahrend bei gesundheitsförderlichen Entwicklungen unterstützen möchten. Es sind keine Vorkenntnisse in Motivierender Gesprächsführung erforderlich.
Miller, W.R. & Rollnick, S. (2015). Motivierende Gesprächsführung. Freiburg: Lambertus (4. Vollständige Übersetzung der 3. amerikanischen Auflage).
Gayes, L.A., & Steele, R.G. (2014). A meta-analysis of motivational interviewing interventions for pediatric health behavior change. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 82 (3), 521-535.
Naar-King, S., & Suarez M. (2012). Motivierende Gesprächsführung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Weinheim: Beltz Verlag.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; ÄrztInnen; BeraterInnen; Pflegeberufe; Erziehungs- und Familienberatungsstellen; Studierende; Akademische Berufe (Lehrer)