Ziel dieses praxisorientierten Seminars ist es, Sie für die zwischenkörperliche Prozesse in der therapeutischen Beziehung zu sensibilisieren. Wie können wir therapeutische Prozesse, die sich nichtsprachlich, also auf der körperlichen Ebene mitteilen, erfolgreich verstehen und nutzen?
Die moderne Embodiment-Forschung beruht auf der Annahme, dass der Körper integraler Bestandteil des Denkens, Fühlens und Handelns in unseren Beziehungen ist. Früh schon hat dies die Psychoanalyse (W. Reich) erkannt, ebenso die Humanistische Psychologie (E. Gendlin). In letzter Zeit wendet sich auch die Verhaltenstherapie immer mehr diesem Thema zu (Achtsamkeit), auch in der systemischen Psychotherapie (emotionale Wende) wird die verkörperte Interaktion ein neues Thema. Der Fokus dieses Seminars liegt auf den körperlichen Interaktionsprozessen und wie Sie diese aktiv im therapeutischen Prozess nutzen können.
Vermittlung und Diskussion der Anfänge der Körperpsychotherapie: damals und heute und körperbezogenen Interventionen
Theoretische Grundlagen zu den Anfängen der Körperpsychotherapie, zum Konzept des Körperselbst, zu verkörperter Interaktion und Einbeziehung des Körpers in die Psychotherapie
Das körperliche Miteinander im Kontext der intersubjektiven therapeutischen Beziehung
Schulung der Wahrnehmung für szenische und körperinteraktive Prozesse
Bearbeitung prototypischer und realer Situationen im therapeutischen Prozess
Vorstellung einer körperpsychotherapeutischen Interventionshierarchie
Praktische Übungen zu szenischen und körperbezogenen Interventionen
Dieses Seminar mit Workshop-Charakter kombiniert theoretische Inhalte mit praktischen Übungen. Sie schulen und vertiefen Ihre Kompetenzen im szenischen Verstehen therapeutischer Kontaktmomente und lernen dieses mit Interventionen aus der Körperpsychotherapie zu verknüpfen. Die erworbenen theoretischen und praktischen Kenntnisse und Techniken können Sie unmittelbar in Ihre psychotherapeutische Praxis integrieren.
Das Seminar richtet sich an PsychotherapeutInnen, die bereits mit PatientInnen arbeiten und Ihr Repertoire um körpertherapeutische Elemente erweitern möchten.
Der Dozent ist Psychologischer Psychotherapeut (tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in freier Praxis. Er ist zudem Dozent, Supervisor und Lehrtherapeut. Er hat Zusatzqualifikationen in systemischer Paar- und Familientherapie (EZI) sowie in psychodynamischer Körperpsychotherapie (G. Downing).
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; Ärztliche PsychotherapeutInnen
