Im Seminar steht die Begutachtung der Rückfallwahrscheinlichkeit verurteilter Sexual- und Gewaltstraftäter in Justizvollzugsanstalten und der forensischen Psychiatrie im Mittelpunkt. Die Anwendung von standardisierten Prognoseinstrumenten, die Diagnostik von paraphilen Störungen und die integrative Gefährlichkeitsprognose werden behandelt.
Das Seminar vermittelt die Grundlagen der rechtpsychologischen Begutachtung im Strafrecht mit dem Schwerpunkt der Prognosebegutachtung von Sexualstraftätern mit und ohne paraphile Störungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Mindestanforderungen an Prognosegutachten werden das praktische Vorgehen und die einzelnen Schritte der Begutachtung erläutert. In praktischen Übungen anhand realer Fälle aus der Begutachtungspraxis sollen die Seminarteilnehmer die theoretischen Inhalte umsetzen.
Wesentliche Inhalte
Grundlagen kriminalprognostischer Begutachtung
Mindestanforderungen an Prognosebegutachtungen
Durchführung von Explorationen
Diagnostik von paraphilen Störungen
Testdiagnostik und standardisierte Prognoseinstrumente
Sie erlernen im Seminar Schritt für Schritt den diagnostischen Prozess der Gefährlichkeitseinschätzung bei Sexual- und Gewaltstraftätern. Anhand von Fallbeispielen aus der gutachterlichen Praxis können Sie in Kleingruppenarbeit die erlernte integrative Herangehensweise zur Beurteilung der Rückfallwahrscheinlichkeit von Straftätern üben.
Die Seminarleiterin verfügt über langjährige praktische Erfahrung als rechtspsychologische Sachverständige und wird die Seminarinhalte durch viele Beispiele lebhaft und praxisnah gestalten.
Kröber, H., Brettel, H., Rettenberger, M. et al. (2019). Empfehlungen für Prognosegutachten: Erfahrungswissenschaftliche Empfehlungen für kriminalprognostische Gutachten. Forensische Psychiatrie Psychologie Kriminologie, 13(4), 334–342
PsychologInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; Studierende (Master kurz vor dem Abschluss)