Hanfdrogen (Cannabis) und viele andere psychoaktiv wirkende Substanzen waren lange Zeit als Medikament und Freizeitdroge unproblematisch verfügbar. Mitte des 20. Jahrhunderts wurden sie plötzlich dämonisiert und der Umgang strafrechtlich streng sanktioniert. Seit einiger Zeit werden sie in immer mehr Ländern als legal verschreibbare Medikamente anerkannt und der Gebrauch von Hanf als Freizeitdroge wird zusehends legalisiert.
Im Vortrag wird der gesellschaftliche Umgang mit Hanfdrogen im Verlauf der Geschichte und die sich ständig ändernde symbolische Bedeutung von Marihuana und Haschisch beschrieben. Dazu werden sowohl Vorstellungen über den Nutzen als Heilpflanze und Freizeitdroge als auch solche über die gesundheitlichen und sozialen Gefahren des Hanfkonsums einer kritischen Bewertung unterzogen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Beschreibung forschungsmethodischer Probleme, die die Ableitung zuverlässiger wissenschaftlicher Schlussfolgerungen aus empirischer Forschung in diesem Feld erschweren.
Historische Entwicklung des Hanfkonsums
Rechtliche Aspekte – international und national
Medizinische und soziale Bedeutung des Hanfkonsums
Ethische Aspekte der Hanfprohibition bzw. -legalisierung
Forschungsmethodologische Grenzen der Cannabisforschung
Häufig wird man sowohl medial als auch im wissenschaftlichen Kontext mit sehr unterschiedlichen Aussagen zu Hanfdrogen konfrontiert. So ist es oft nicht leicht, zu einem abschließenden Urteil zu gelangen. Der Vortrag setzt sich mit einander widersprechenden medizinischen, rechtlichen, ethischen und forschungsmethodologischen Positionen auseinander und bietet Ihnen ergänzende Informationen, um sich in der komplexen Materie zurechtzufinden.
Es gibt international eine zunehmende Tendenz Hanfdrogen (Haschisch und Marihuana) mehr oder weniger stark reguliert als Medikamente und als Freizeitdrogen zuzulassen. Im Laufe der Zeit haben sich die Argumentationslinien für und gegen diese Entwicklungen maßgeblich verändert. Jeder, der sich eine fundierte Meinung zu diesem Thema bilden oder seinen eigenen Standpunkt argumentativ vertreten möchte, sollte von den Inhalten des Seminars profitieren.
Dr. Alfred Uhl gehört zum Dozierendenteam der Weiterbildung Fachkunde Suchtpsychologie, die die Deutsche Psychologen Akademie in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtpsychologieanbietet.
Bei Buchung eines Seminares der Fortbildungswoche Berliner Sommerakademie, können Sie kostenlos an diesem Vortrag teilnehmen.
Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt. Als technische Voraussetzung benötigen Sie ein Notebook/PC/Tablet mit Kamera und Mikrofon (Headset empfohlen) und eine stabile Internetverbindung.
Hoch, E.; Friemel, C.M.; Schneider, M. (Hrsg.) (2019): Cannabis: Potenzial und Risiko - Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme. Springer, Berlin – gratis download unter https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Drogen_und_Sucht/Berichte/Hoch_et_al_Cannabis_Potential_u_Risiko_SS.pdf
Rumpf, H.J.; Hoch, E.; Thomasius, R.; Havemann-Reinecke, U. (2015): Stellungnahme zur Legalisierungsdebatte des nicht-medizinischen Cannabiskonsums. DG-Sucht, Lübeck – gratis download unter https://www.dg-sucht.de/fileadmin/user_upload/pdf/stellungnahmen/Stellungnahme_Legalisierungsdebatte_Cannabis_DG-Sucht.pdf
Deutsche Bundesregierung (2022): Kabinettvorlage: Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Einführung einer kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken. Gratis download unter https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/Gesetze_und_Verordnungen/GuV/C/Kabinettvorlage_Eckpunktepapier_Abgabe_Cannabis.pdf
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; ÄrztInnen; BeraterInnen; Suchtberatung; Erziehungs- und Familienberatungsstellen; Studierende