Besonders in Zeiten globaler Krisen möchten wir das gesellschaftskritische und konfliktaffine Potential psychotherapeutischen Denkens und Handelns unterstützen. Im Rahmen der Berliner Fortbildungswoche Psychotherapie 2023 soll ein solcher bereichs- und Schulen übergreifender Diskurs zu aktuellen Entwicklungen in der Psychotherapie aktiv gefördert werden.
Die Wirkung von Krisen auf die mentale Gesundheit auf der einen Seite und das heilende Potential der Begegnung mit der Natur für seelische Genesungs- und Entwicklungsprozesse auf der anderen Seite sind thematische Schwerpunkte unserer Fortbildungswoche. Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten wissen um die psychologischen Mechanismen von Krisen aber auch um die Bedeutung der Beziehung des Menschen zur Natur für die körperliche und mentale Gesundheit. Lernen Sie unterschiedliche Herangehensweisen dazu kennen und kommen Sie mit Fachleuten aus Medizin, Psychologie und Psychotherapie ins Gespräch.
Im Rahmen von 25 Seminaren und 4 Online-Vorträgen stehen aktuelle Behandlungs- und Therapieansätze im Zentrum relevanter und anregender Themen. Entsprechend Ihrer individuellen Bedürfnisse, haben Sie die Möglichkeit sich Ihr eigenes Refresher-Programm aus dem Repertoire namhafter Referentinnen und Referenten zusammenzustellen.
Für PsychotherapeutInnen, ÄrztInnen, PsychologInnen und angehende KollegInnen in der psychosozialen Versorgung hat sich die Fortbildungswoche als Forum für einen fachlichen Austausch mit interdisziplinärer Perspektive bewährt. Neben dem Kontakt zu bereichsübergreifenden Kolleginnen und Kollegen ermöglicht die Fortbildungswoche anregende Dialoge zu psychotherapeutischer Vielfalt und aktuellen Entwicklungen im klinischen Kontext.
Die hochkarätigen Vorträge können alle Teilnehmenden, die mindestens ein Seminar innerhalb der Fortbildungswoche gebucht haben, kostenlos besuchen.
Die Workshops der Berliner Fortbildungswoche Psychotherapie finden von Montag - Samstag (28.08. bis 02.09.2023) im Haus der Psychologie, Am Köllnischen Park 2 in 10179 Berlin oder im Online-Format statt. Die jeweiligen Seminarzeiten entnehmen Sie der Seminarausschreibung.
Nach Abschluss jeder einzelnen Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Folgende Weiterbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer beantragt (gültig für Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen, ärztliche und psychologische PsychotherapeutInnen): Eintägiges Seminar: 8 FE; Halbtägiges Seminar 4 FE, Vorträge: 2 FE. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; PsychotherapeutInnen in Ausbildung; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Klinisches Arbeitsfeld; Psychosoziales Arbeitsfeld; Erziehungs- und Familienberatungsstellen
Kognitive Beeinträchtigungen spielen eine wichtige Rolle bei einer Vielzahl an psychischen Störungen. Dieses Seminar gibt einen Überblick zur Relevanz und Anwendung von digitalen testdiagnostischen Methoden zur Erfassung von kognitiven Beeinträchtigungen.
Der Workshop führt in die wichtigsten Aspekte geringer Ungewissheitstoleranz ein, versucht ihre transdiagnostische Rolle bei verschiedenen psychischen Störungen deutlich zu machen, bietet typische Fallbeispiele und Übungen für die Exploration relevanter Facetten der Intoleranz gegenüber Ungewissheit (IU) sowie für zentrale Interventionen.
Skillsbasiertes Achtsamkeitstraining bietet eine Fülle von Wegen des Übens und Praktizierens von Achtsamkeit für Menschen, die entweder seelisch angegriffen oder von einem vollen Leben sehr beansprucht sind. In diesem Seminar lernen Sie Methoden des Übens und der Didaktik zur Vermittlung der Achtsamkeit.
Der Resilienzkreis der Angst bietet einen Handlungsrahmen für ressourcenorientierte und kreative Interventionen, um einen Perspektivenwechsel im Umgang mit Angst anzuregen. Im Seminar wird der Resilienzkreis der Angst theoretisch eingebettet, praxisnah und teilweise durch Selbsterfahrung und Fallbeispiele erlebbar gemacht.
Ziel dieses Seminares ist es, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten für die szenischen Prozesse in der therapeutischen Beziehung zu sensibilisieren. Wie können wir psychische Prozesse erfolgreich verstehen und nutzen, die sich nicht-sprachlich mitteilen?
Die Teilnehmenden lernen in diesem Seminar, Metaphern und Geschichten gezielt und gekonnt einzusetzen, auf entsprechende Gesprächsprozesse zu achten und diese zu nutzen. Arbeitsergebnisse im therapeutischen Prozess können damit vertiefend dargestellt und nachhaltig erinnert werden.
Therapeutinnen und Therapeuten haben, wenn nicht gar den Anspruch, so doch sicher den Wunsch zu heilen. Aber es gibt unaufgelöste und unauflösbare Konflikte, Kränkungen, Lebenssituationen. Wie gehen wir in der Therapie damit um, wie unterstützen wir Patienten und Patientinnen dabei, mit dem Schmerz zu leben?
Das Seminar wirft einen Blick auf die Psychologie des Essdrangs und die Rolle des Essens in der Emotionsregulation und Stressbewältigung. Wertvolle Behandlungsansätze für die Ernährungsberatung, die Psychologische Therapie und die Psychotherapie werden vorgestellt.
Psychotherapie mit dem Pferd- eigenständiges Verfahren oder methodenintegrierendes Setting? Besonderheiten, Eindrücke, Rahmenbedingungen aber auch Grenzen der Arbeit mit dem Pferd in der Psychotherapie werden in diesem Seminar vorgestellt.
Ergebnisse der Glücksforschung werden dargestellt und Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese im Rahmen der eigenen Lebensgestaltung und Selbstfürsorge umgesetzt werden können. Konkrete Anregungen und Perspektiven für die Arbeit mit Klientinnen und Klienten in Therapie, Beratung und Coaching werden aufgezeigt.
Therapieprozesse können an ihre Grenzen, in Sackgassen geraten, zu endlosen Klagen führen und damit zu Ermüdung und Unlust bei TherapeutIn und PatientIn führen. Wie können wir mit Interventionen solche Therapien neu beleben? Schließlich brauchen wir Freude und das Gefühl von Wirksamkeit.
Erhöhte Vulnerabilität für psychische Störungen kann mittels Resilienz und Achtsamkeit im Sinne protektiver Faktoren behandelt werden. Im Seminar wird ein Überblick über beide Therapiemethoden vermittelt sowie deren praktische Umsetzung zur Stärkung der Persönlichkeit durch Erweiterung der Selbstwirksamkeit.
Vielfach übersehen, fehldiagnostiziert und fehlbetreut, geht es um die Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung von Menschen (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen (FASD): Diagnostik, Screening und mögliche therapeutische Zugänge.
Die Einführung von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) gibt neue Impulse in der Versorgung von Patientinnen und Patienten. In diesem Seminar werden die Chancen der Verordnung von DiGA-Apps in der psychotherapeutischen und ärztlichen Praxis vorgestellt.
Im Seminar erfahren Sie, wie Sie Zaubern als faszinierendes Medium einsetzen können, um mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsene in Kontakt zu kommen, in magischer Atmosphäre Lösungsprozesse in Gang zu setzen und damit psychische Symptome und Probleme zu behandeln.
Im Seminar lernen Sie ZAPCHEN somatics kennen, eine ressourcenorientierte Methode, in der auf einfache und humorvolle Weise zu Übungen für die Stressunterbrechung, für Achtsamkeitssteigerung und Regeneration eingeladen wird.
In krisenhaften Zeiten kann es passieren, dass Patientinnen und Patienten aktuelle gesellschaftliche Themen wie Krieg, Pandemie und Klimawandel in die Therapie einbringen. Wie gelingt es, therapeutisch konstruktiv über globale Krisen zu sprechen? Und können diese Themen eine Chance für die Behandlung bieten?
Im Seminar lernen Sie Methoden aus dem Improvisationstheater kennen. Diese ermöglichen es Ihnen, eingefahrene Denk- und Handlungsmuster zu verlassen und dienen auch als Inspirationen für die therapeutische Arbeit.
Das Online-Seminar vermittelt, wie Sie Virtual Reality in Ihrem Praxisalltag für Expositionen und zur Unterstützung von imaginativen Entspannungsmethoden einsetzen können – in der Theorie und mit Hilfe einer Leih-VR-Brille, die Sie drei Tage lang in Ihrer Praxis oder selbst testen können.
Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten im Jugend- und jungen Erwachsenenalter ist ein häufiges Phänomen, das mit verschiedenen psychischen Störungen assoziiert wird. Das Seminar sensibilisiert für die Symptomatik. Sie lernen zudem Möglichkeiten der Prävention und Intervention kennen.
Klienten und Klientinnen mit einer Persönlichkeitsstörung gelten als hochgradig interaktionsschwierig und führen Therapeuten und Therapeutinnen oftmals an ihre Grenzen. Der Workshop soll ein psychologisches Funktionsmodell der Störungen und praxisnah therapeutisch erfolgreiche Strategien vermitteln.
In diesem Seminar bekommen Sie einen Eindruck von der Komplexität des Systems Pflegefamilie. Das Kind hat zwei Familien, aus einer kommt es, aber in einer anderen lebt es. Diese Herausforderung muss das Kind bewältigen. Es wird auf typische Störungsbilder und deren Behandlungsmöglichkeiten eingegangen.
Das Seminar bietet eine erste Einführung in das theoretische Grundverständnis und die therapeutische Arbeitsweise der Metakognitiven Therapie (MCT), die zu den neueren Entwicklungen der Verhaltenstherapie zählt. Sie wird zur Behandlung von Menschen mit affektiven Störungen, sowie Zwangs- und Angststörungen eingesetzt.
Das Seminar bietet einen Überblick zu den Wirkungsweisen und Konzepten der tiergestützten Therapie und im speziellen der hundegestützten Psychotherapie. Sie lernen wesentliche Schritte der Diagnostik und Interventionsplanung ebenso kennen wie Rahmenbedingungen der tiergestützten Psychotherapie, um diese in Ihrer Praxis umzusetzen.
Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise. Welche Ansätze zum Verständnis dieser Krise kann die Psychologie beitragen? Wie begegnet uns die Klimakrise in Therapien? Wie begegnen wir ihr?
Die Bedeutung der Natur für die psychische Gesundheit, aber auch der Einsatz von Natur und Tieren bei der Behandlung psychischer Störungen finden zunehmende Beachtung in der Forschung und Praxis. Natur- und tiergestützte Ansätze zeigen neurobiologische, psychologische und soziale Effekte.
Die Neuropsychologie spielt in der klinischen Beurteilung der ADHS auch bei Erwachsenen eine große Rolle, wird jedoch oft missverstanden. Dieser Vortrag stellt den Nutzen aber auch die Grenzen der Neuropsychologie dar.