Herausforderung Zwangsstörung: KVT effektiv gestalten. Vortrag an der Berliner Akademie für Psychotherapie

Zwangsstörungen gelten traditionell als schwer zu behandeln. Dagegen zeigt die jüngere Therapieforschung, dass mit kognitiver Verhaltenstherapie gute Effekte zu erzielen sind und bis zu 80% der Patienten eine deutliche und anhaltende Verringerung von Leiden und Beeinträchtigung erleben. Allerdings erhält nur ein kleiner Teil der Patienten eine kognitive Verhaltenstherapie, welche die besonders erfolgversprechende Methode der Exposition mit Reaktionsverhinderung einschließt. Gründe dafür sind unter anderem, dass Zwangsstörungen oft nicht erkannt werden und nur ein Teil der Psychotherapeutinnen und -therapeuten mit den für Zwänge spezifischen Aspekten der Expositionsbehandlung hinreichend vertraut sind.

Vortrag am 29.01.2016 (19:00 - 21:15 Uhr) 3 FE
Referent: Dr. Benedikt Reuter
Nach einer knappen Darstellung zentraler Ergebnisse der Psychotherapieforschung und aktueller Behandlungsleitlinien zu Zwangsstörungen wird das konkrete Vorgehen einer störungsspezifischen Kognitiven Verhaltenstherapie mit Schwerpunkt Exposition und Reaktionsverhinderung dargestellt. Abschließend sollen die noch bestehenden Herausforderungen der Psychotherapie bei Zwangsstörungen diskutiert werden.

Dr. rer. nat. Benedikt Reuter ist Psychologischer Psychotherapeut mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Er forscht und lehrt seit 2003 im Bereich der Klinischen Psychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie der Humboldt-Universität zu Berlin und ist dort seit 2012 Mitglied im Leitungsteam der Hochschulambulanz für Psychotherapie mit dem Schwerpunkt der Erforschung und Behandlung von Zwangsstörungen. Zuvor arbeitete er in München am Institut für Therapieforschung und in der Klinik für Psychiatrie der Ludwigs-Maximilians-Universität sowie in Berlin an der Klinik für Psychiatrie der Charité, Campus Mitte. 2006 erhielt er den Nachwuchswissenschaftlerpreis der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Derzeit ist er außerdem als Lehrbeauftragter der Universität Luxemburg und Dozent an verschiedenen Berliner Instituten in der praktischen Ausbildung von Psychotherapeutinnen und -therapeuten tätig.

Teilnahmegebühr in Höhe von 10 Euro wird vor Ort bezahlt.

Informationen und Anmeldung: Esther Fußbach, Tel. 030/209166-151, E-mail: e.fussbach@bdp-verband.de