EMDR bei PTBS: Änderung der Psychotherapie-Richtlinie

Am 16. Oktober 2014 beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss die Integration der Eye-Movement-Desensitization and Reprocessing (EMDR) zur Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) in die Psychotherapie-Richtlinie. EMDR ist eine standardisierte psychotherapeutische Behandlungsmethode, die auf die Verarbeitung von als traumatisch erlebten Ereignissen und Erfahrungen zielt. Zentrales Element des von Dr. Francine Shapiro entwickelten Verfahrens ist die „Desensibilisierung“: Der Patient verarbeitet die belastende Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation wie rhythmischen Augenbewegungen, Tönen oder kurzen Berührungen des Handrückens.

EMDR gilt mittlerweile als eine der empirisch am besten evaluierten Psychotherapiemethoden zur Behandlung von psychotraumatischen Erkrankungen und zählt damit zu den Methoden, die international in Leitlinien für die Behandlung einer PTBS empfohlen werden. Der Beschluss wird nun dem Bundesministerium für Gesundheit zur Prüfung vorgelegt. Er tritt nach erfolgter Nichtbeanstandung und Bekanntmachung im Bundesanzeiger in Kraft. EMDR kann dann im Rahmen einer Behandlung mit einem Richtlinienverfahren abgerechnet werden.

Zum Thema EMDR und dem Einsatz in der Psychotherapie bietet die Deutsche Psychologen Akademie vom 30.07.2015 bis 31.07.2015 in Berlin das Seminar „EMDR und Biofeedback in der Therapie posttraumatischer Belastungsstörungen: ein neuropsychotherapeutisches Behandlungsprogramm“ an. Dr. Jennifer Maas stellt den TeilnemehrInnen ein multimodales, neuropsychotherapeutisches Therapieprogramm zur Behandlung der pottraumatischen Belastungsstörung vor. Im Anschluss an die Vorstellung einzelner Behandlungsschritte erhalten die TeilnehmerInnen die Gelegenheit zur praktischen Umsetzung der gelernten Inhalte.

 

Weitere Informationen: Nähere Informationen zur Änderung der Psychotherapie-Richtlinien unter: vpp.org/meldungen/14/141019_emdr.html