Antrittsvorlesung an der Psychologischen Hochschule Berlin

Und was willst du? Die Erfassung des Kindeswillens als wichtiges Konstrukt für die psychologische Begutachtung im Familienrecht


6. Juni 2019 - 19:00

Psychologische Hochschule Berlin
Am Köllnischen Park 2
10179 Berlin

Wenn Lebensortfragen von Kindern nach Inobhutnahmen oder nach Elterntrennungen getroffen werden müssen, oder wenn ein Kind eine lebenserhaltende medizinische Behandlung verweigert, stellen sich Probleme, die einer gesellschaftlichen und juristischen Lösung bedürfen. Um die Forderung nach der Teilhabe des Kindes an bedeutsamen Lebensentscheidungen im Sinne der UN Kinderrechtskonvention ernsthaft umzusetzen, muss der Kindeswille Beachtung finden. Dabei stellen sich jedoch erhebliche Probleme in der Operationalisierung und Erfassung dieses Konstrukts. Empirisch-psychologische Erkenntnisse zum Kindeswillen liegen kaum vor. Kritische Stimmen fragen zudem, ob es einen nicht-induzierten Kindeswillen überhaupt geben kann, oder ob man Kinder zu einer Meinungsäußerung drängen soll, die sie einem nicht von selbst anbieten. In ihrer Antrittsvorlesung gibt Prof. Jelena Zumbach einen Einblick in Ergebnisse aus einer Pilotstudie zu Entstehungsprozessen von kindlichen Willenshaltungen. Die Forschungsarbeit wird in ein übergeordnetes künftiges Forschungsprojekt eingeordnet, welches das Ziel hat, längsschnittliche Einflüsse psychischer und entwicklungsrelevanter Merkmale im Rahmen der psychologischen Begutachtung im Familienrecht zu untersuchen.

Hier finden Sie alle Informationen zur Vorlesung: Flyer Antrittsvorlesung

Bitte melden Sie sich per Mail an kontakt@psychologische-hochschule.de zur Antrittsvorlesung an.