Die therapeutische Arbeit beginnt oft erst dann richtig, wenn es im Therapieprozess zwischen PatientIn und TherapeutIn „schwierig“ wird. Das Seminar vermittelt Ihnen schulenübergreifend Strategien, um Dynamiken auf der Beziehungsebene mit PatientInnen besser zu verstehen und psychotherapeutisch zu nutzen.
Therapeutinnen und Therapeuten können auch selbst im Therapieprozess unangenehme, intensive Gefühle erleben. Sie fühlen sich dann beispielsweise verärgert, ermüdet, ratlos oder hilflos. Das Seminar widmet sich dem konstruktiven Umgang mit solchen als „schwierig“ erlebten Beziehungskonstellationen. Unbewusste Prozesse zwischen den Erlebensweisen von TherapeutIn und PatientIn tragen zu solchen Herausforderungen bis hin zu konfliktbelasteten Situationen bei. Sie erlernen praxisnah evidenzbasierte Strategien für die bewusste Gestaltung der therapeutischen Beziehung. Freuen Sie sich auf ein lebendiges, interaktives Seminar.
Evidenzbasierte Gestaltung der therapeutischen Beziehung
Explizite und implizite Auftragsklärung
Ressourcen identifizieren und aktivieren
Grundlegende psychodynamische Konzepte: Übertragung und Gegenübertragung als Instrumente für Diagnostik und Therapieplanung
Bedeutung von Motivation, Abwehr und Widerstand in der Therapiebeziehung
Umgang mit herausfordernden und „schwierigen“ Interaktionen zwischen PatientIn und TherapeutIn
Einfluss der Persönlichkeit der TherapeutIn auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung
Das Seminar vermittelt Ihnen, wie Sie auch bei herausfordernden Beziehungssituationen einen positiven Zugang zu PatientInnen finden. Sie lernen, negative Gefühle in Bezug auf PatientInnen (sog. negative Gegenübertragungen) zu erkennen und konstruktiv damit umzugehen. Zudem lernen Sie, Patientenmerkmale und Therapiehindernisse frühzeitig zu erkennen, bevor diese die Beziehungsgestaltung erschweren. Hierfür ist unter anderem das Gewahr Werden der eigenen Anteile und deren Effekt auf die Beziehungsgestaltung wichtig. Sie stärken Ihre Fähigkeit, therapeutisch-interaktionelle Schwierigkeiten professionell zu meistern und erweitern Ihre Fähigkeiten, die therapeutische Beziehung effektiv zu nutzen und somit die Wirksamkeit Ihrer Behandlungen zu steigern.
Wenn zwischen Menschen (heftige) emotionale und vegetative Körperreaktionen auftreten, etwa wenn wir lieben oder hassen, wenn jemand Wünsche oder Ängste in uns auslöst, dann findet Übertragung statt. Dabei werden frühe Beziehungserfahrungen und die damit verbundenen Gefühle in aktuellen Beziehungen wiedererlebt. Ein angemessener und konstruktiver Umgang mit Übertragungen kann entscheidend für den Erfolg einer Psychotherapie sein und wesentlich zur Psychohygiene von Therapeutinnen und Therapeuten beitragen.
Dieses Seminar lädt Sie dazu ein, sich schulenübergreifend über die Chancen und Herausforderungen in der Gestaltung der therapeutischen Beziehung auszutauschen. Psychodynamische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Der Dozent ist Facharzt für Psychotherapeutische Medizin und für Allgemeinmedizin. Seine Erfahrungen aus langjähriger Praxistätigkeit, als Dozent an ärztlichen und psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten sowie als Autor psychotherapeutischer Fachliteratur bringt er lebendig und interaktiv in seine Workshops ein.
Dieses Seminar findet im Rahmen der Berliner Fortbildungswoche Psychotherapie 2026 statt. Die hochkarätigen Vorträge am Samstag, den 05.09.2026 können alle Teilnehmenden, die mindestens ein Seminar innerhalb der Fortbildungswoche gebucht haben, kostenlos besuchen. Eine Anmeldung zum Online-Vortrag ist erforderlich.
Nach Abschluss dieser Veranstaltung erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung.
Die Fortbildungspunkte werden bei der Psychotherapeutenkammer Berlin beantragt und entsprechen in der Regel der Anzahl der Unterrichtseinheiten. Diese werden von der jeweiligen Landesärztekammer für die Anrechnung von CME-Punkten teilnehmender Ärztinnen und Ärzte anerkannt. Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrer Landesärztekammer.
Boessmann, U. & Remmers, A. (2018). Praktischer Leitfaden der tiefenpsychologisch fundierten Richtlinientherapie. Wissenschaftliche Grundlagen, Psychodynamische Grundbegriffe, Diagnostik und Therapietechniken (2. Auflage). Berlin: Deutscher Psychologen Verlag GmbH.
Boessmann, U. (2006). Struktur und Psychodynamik. Möglichkeiten und Grenzen der Veränderung durch Psychotherapie. Berlin: Deutscher Psychologen Verlag GmbH.
Boessmann, U. (2008). Behandlungsfokus. Psychodynamische Therapieplanung. Ziel- und Zeitbegrenzung. Praxisgerechte Nutzung der OPD-2. Bericht an den Gutachter. Berlin: Deutscher Psychologen Verlag GmbH.
PsychologInnen; Kinder- und JugendpsychotherapeutInnen; Psychologische PsychotherapeutInnen; Ärztliche PsychotherapeutInnen; Klinisches Arbeitsfeld; Psychosoziales Arbeitsfeld
